Editorial
Sehr geehrte Hilbig-Leser,
seit dem 5. Oktober ist die große Wolfgang-Hilbig-Biographie von Michael Opitz im Buchhandel. Wir freuen uns, dass Michael Opitz das Buch am 23. Oktober 2017 in Leipzig vorstellt. Außerdem begrüßen wir in diesem Herbst den Schriftsteller Clemens Meyer und den Komponisten Steffen Schleiermacher, die ihre Hinwendung zu Wolfgang Hilbigs Werk in Text und Ton gesetzt haben. Vielleicht sehen wir uns?
Mit den besten Grüßen und Wünschen
Katrin Ernst Vorstandsvorsitzende
Biographie-Premiere
Der Verlag S. Fischer krönt das „Internationale Wolfgang-Hilbig-Jahr“ mit einem wichtigen Buch: eine umfassende Biographie, die tiefe Einblicke in die Lebens- und Schaffensumstände Wolfgang Hilbigs gewährt. Verfasser Michael Opitz beschreibt auf Basis unzähliger Archivmaterialien und Interviews die Geschichte des Meuselwitzer Arbeiters, die umso mehr beeindruckt, je genauer sich die einzelnen Mosaiksteine aneinanderfügen. Das Buch mit mehr als 600 Seiten und 45 Bildern feiert seine Premiere am 19. Oktober in Berlin und am 23. Oktober 2017 in Leipzig.
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Lesung mit Clemens Meyer
Am 27. Oktober 2017 liest und kommentiert Clemens Meyer in der Leipziger Galerie KUB neue und alte Texte - die neuen kommen von ihm selbst, die alten sind „Klassiker“ von Wolfgang Hilbig. Meyer hat in der Vergangenheit berührende Texte zu Hilbig geschrieben; sein literarischer Weg, so sagt er, wäre ohne den Einfluss Wolfgang Hilbigs undenkbar. Und so stellt Meyer im „Literarischen Herbst“, dem Literaturfestival Leipzigs, seinen neuen Erzählungsband „Die stillen Trabanten“ und die schönsten Texte von Wolfgang Hilbig vor.
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Eine reine Nachtmusik?
Am 25. November 2017 ist der Komponist Steffen Schleiermacher im Antiquariat Central W 33 in Leipzig zu Gast. Er hat die Musik im Hörspiel „Nachtgeschwister, provisorisch“ geschaffen, das auf den Romanen „Nachtgeschwister“ (2009) und „Das Provisorium“ (2000) von Natascha Wodin und Wolfgang Hilbig beruht. Produziert wurde es 2014 von MDR und Deutschlandradio Kultur. Steffen Schleiermacher wird, mit vielen Hörbeispielen aus der Produktion, über seine Komposition und deren Beziehung zum Hörspieltext sprechen.
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Zwei Publikationen
Teil des „Internationalen Wolfgang-Hilbig-Jahrs 2016/17“ waren wissenschaftliche Tagungen in Weimar, Berlin und Paris. Die Weimarer Beiträge sind inzwischen im Tagungsband „Asozialität und Aura“ erschienen. In Paris wurde indes die neue Ausgabe der Zeitschrift „La mer gelée“ vorgestellt. In jeder Ausgabe gibt es einige von Bernard Banoun ins Französische übertragene Hilbig-Gedichte; im neuen Heft „maman“ die Texte „Mutter, dein Sohn“ und „Monolog fünf“. Bernard Banoun ist Professor an der Sorbonne und setzt sich in Paris für Wolfgang Hilbigs Werk ein.
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Vor dem Winter
Seine Gedichte verweben Wirklichkeit, Traum und Mythos, die Sprache weich und konsequent. Seine Erzählungen sind häufig verwunschene Nachtstücke, aus denen Licht und Dunkel in unzähligen Nuancen schimmern: André Schinkel, der für uns zu den großen Dichtern unserer Zeit gehört. Im Sommer erschien sein neuer Lyrikband „Bodenkunde“, den wir unbedingt empfehlen wollen. Darin „Sostenuto für Wolfgang Hilbig“. Mit diesem wunderschönen Stück, das Kunde von Böden und Bäumen gibt, verabschiedet sich die Redaktion des „Briefs“ in den Winter.
Sostenuto für Wolfgang Hilbig
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