Anja Schneider, bekannt als Schauspielerin des Berliner Maxim-Gorki-Ensembles, gab 2012 mit "Nachtgeschwister" (uraufgeführt im "Theater unterm Dach") ihr Regiedebüt. Jetzt ist das Stück in Altenburg und Gera zu sehen, das Wolfgang Hilbigs "Das Provisorium" (2000) und Natascha Wodins "Nachtgeschwister" (2009), zwei autobiografische Romane, verknüpft, indem es Hedda Rast und Jakob Stumm gemeinsam auf die Bühne versetzt.
Während Hilbigs "Provisorium" die deutsch-deutsche Wirklichkeit der 1980er-Jahre auslotet und die Beziehung des Ich-Erzählers zu Hedda Rast (alias Natascha Wodin) integriert, rückt Wodins Roman "Nachtgeschwister" die Liebesgeschichte ihrer Erzählerin zu Jakob Stumm (alias Wolfgang Hilbig) in den Mittelpunkt - die Schneiders Inszenierung aufgreift.
Natascha Wodin und Wolfgang Hilbig, Hedda Rast und Jakob Stumm ... wenn sie auf der Bühne stehen, sind Fiktion und Wirklichkeit kaum auseinanderzuhalten - und müssen es auch nicht, weil eine Amour fou, die deutsch-deutsche Gegensätze einbezieht, in eigenständiger Form erzählt wird. Das Stück "Nachtgeschwister" wurde von Anja Schneider (gebürtige Altenburgerin) und Daniela Holtz (spielt die Hedda Rast) entwickelt und bekam in Berlin gute Kritiken. Gezeigt wird es am Landestheater Altenburg, im "Heizhaus", am 25. 9. und 3. 10. und an der Geraer "Bühne am Park" am 8. und 9. 11.
Zum Auftakt dieses Gastspiels wird im Altenburger Paul-Gustavus-Haus der Schriftsteller Clemens Meyer Texte von Wolfgang Hilbig lesen: Am 19. 9. bringt Meyer dort Hilbigs Dichtung "pur" zu Gehör.
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